WHO benennt Soteria Bern als «good practice» Beispiel für eine menschenrechtsbasierte Behandlung! (8/2021)

Die WHO hat am 10.06.2021 in einer Videokonferenz mit knapp 7000 Teilnehmenden die lang erwarteten Leitlinien für die Umsetzung menschenrechtsorientierter psychosozialer Dienste veröffentlicht.

Die umfangreiche Dokumentensammlung “Guidance and technical packages on community mental health services” soll die Staaten in ihren Bemühungen unterstützen, die psychosozialen Gesundheitssysteme und die Bereitstellung von Diensten an internationalen Menschenrechtsstandards auszurichten, einschließlich der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD): Promoting person-centred and rights- based approaches” (Förderung personenzentrierter und rechtebasierter Ansätze) ruft dazu auf, sich auf die Ausweitung gemeindebasierter psychischer Gesundheitsdienste zu konzentrieren, die personenzentrierte, genesungsorientierte und rechtebasierte Gesundheitsdienste fördern.

Die Soteria Bern wird hier beispielhaft für alle Soterien als bewährtes Verfahren der psychosozialen Versorgung genannt, dass die notwendige Verknüpfung mit den Bereichen Wohnen, Bildung, Beschäftigung und sozialer Schutz vorbildlich umsetzt, damit Menschen mit psychischen Erkrankungen in die Gemeinschaft einbezogen werden und ein erfülltes und sinnvolles Leben führen können.

Schließlich werden spezifische Empfehlungen und Aktionsschritte für Staaten und Regionen empfohlen, um gemeindenahe psychosoziale Dienste zu entwickeln, die die Menschenrechte der Menschen respektieren und auf Genesung ausgerichtet sind.

Das umfassende Leitliniendokument wird von einer Reihe von sieben unterstützenden technischen Paketen begleitet, die detaillierte Beschreibungen für die zentralen Forderungen der WHO enthalten, was künftig stärker ausgebaut werden soll:

1. Krisendienste für psychische Gesundheit

2. Krankenhausbasierte psychische Gesundheitsdienste

3. Gemeindeintegrierte Zentren für psychische Gesundheit

4. Peer-Support-Dienste für psychische Gesundheit

5. Aufsuchende psychische Gesundheitsdienste in der Gemeinde

6. Betreutes Wohnen für psychische Gesundheit

7. Umfassende Netzwerke für psychische Gesundheit

Die Kernaussagen der umfassenden WHO-Analyse lauten:

  1. Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen und psychosozialen Behinderungen sind mit einer mangelhaften Versorgung und Verstößen gegen ihre Menschenrechte konfrontiert, was tiefgreifende Veränderungen in den psychosozialen Gesundheitssystemen und der Leistungserbringung erfordert.
  2. In vielen Teilen der Welt gibt es Beispiele für bewährte, gemeindenahe psychosoziale Dienste, die personenzentriert und genesungsorientiert sind und die Menschenrechtsstandards einhalten.
  3. In vielen Fällen weisen diese bewährten, gemeindenahen psychosozialen Dienste niedrigere Kosten für die Leistungserbringung auf als vergleichbare Regeldienste.
  4. Um den Zugang zu Bildung, Beschäftigung, Wohnraum und Sozialleistungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und psychosozialen Behinderungen zu unterstützen, sind erhebliche Veränderungen im sozialen Bereich erforderlich.
  5. Der Ausbau von Netzwerken integrierter, gemeindenaher psychosozialer Dienste ist unerlässlich, um die von der CRPD geforderten Veränderungen zu erreichen.
  6. Die Empfehlungen und konkreten Handlungsschritte in diesem Leitfaden bieten einen klaren Fahrplan für Länder, um diese Ziele zu erreichen.

Die Soteria Bern wird im «Technischen Paket» Krankenhausbasierte psychische Gesundheitsdienste beschrieben. Mehr Infos finden Sie hier.

Herzliche Grüße

Ihr Walter Gekle